Wenn Entscheidungen anstehen, lohnt sich ein Blick auf die Situation, in welcher diese getroffen werden soll. Wer aus ihr die richtigen Schlüsse zieht, kann das notwendige Vorgehen ableiten. Das Cynefin-Framework kann dabei unterstützen.
Darum geht es: Das Cynefin-Framework wurde von dem Waliser Dave Snowden gemeinsam mit Mary E. Boone 1999 entwickelt. Dabei spielten Wissensmanagement und Organisationsstrategie eine Rolle. Das Wort „Cynefin“ stammt übrigens aus dem Walisischen und kann grob mit „Lebensraum“ übersetzt werden.
Das steckt dahinter: Das Cynefin-Framework ist in den Folgejahren stetig modifiziert worden. Seit 2002 wird es als ein allgemeines Strategie-Modell betrachtet.
Das Cynefin-Framework besteht aus fünf Bereichen beziehungsweise Domänen:
- Offensichtlich/Einfach
Die Beziehung zwischen Ursache und Wirkung ist offensichtlich (engl. obvious). Daraus ergibt sich folgende Herangehensweise aus Wahrnehmen (engl. sense) – Kategorisieren (engl. categorise) – Reagieren (engl. respond). Bewährte (engl. best) Praktiken führen zum Erfolg. - Kompliziert
Die Beziehung zwischen Ursache und Wirkung ist kompliziert (engl. complicated). Sie bedarf einer Analyse und die Anwendung von Fachwissen ist notwendig. Die Herangehensweise teilt sich in die Schritte Wahrnehmen (engl. sense) – Analyse (engl. analysis) – Reagieren (engl. respond) auf. Im Anschluss an eine Analyse werden gute (engl. good) Praktiken angewendet. Ein Vorgehen nach Checkliste allein reicht nicht aus. - Komplex
Die Beziehung zwischen Ursache und Wirkung ist komplex (engl. complex). Das bedeutet, dass sie nur im Nachhinein wahrgenommen werden kann. Die Herangehensweise besteht aus Experimentieren (engl. probe) – Wahrnehmen (engl. sense) – Reagieren (engl. respond). Es werden daraus hervorgegangene (engl. emergent) Praktiken eingesetzt. - Chaotisch
Es besteht keine Beziehung zwischen Ursache und Wirkung. Die Herangehensweise teilt sich in Handeln (engl. act) – Wahrnehmen (engl. sense) – Reagieren (engl. respond) auf. Hier gibt es keine Praktiken, die sich im Vorlauf einsetzen lassen. Sie lassen sich ausschließlich rückblickend bewerten. - Unklar
Es ist unklar (engl. disorder), ob und in welcher Beziehung Ursache und Wirkung zueinander stehen. Das Zurückziehen in die eigene Komfortzone bietet allerdings nur für einen kurzen Moment Entlastung, da die Möglichkeit des aktiven Handelns aufgegeben wird.
In Summe ist das Cynefin-Framework ein hilfreiches Werkzeug, wenn Strategieentwicklung betrieben und die eigene Situation eingeschätzt werden soll. Damit steht es in einer Reihe mit ähnlichen Methoden wie der Stacey-Matrix.
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